Willkommen auf meinem Blog!

Schön, dass ihr hierhergefunden habt. Auf diesem Blog möchte ich Informationen über verschiedeneste Sekten oder andere Themen aus diesem Bereich sammeln und damit vielleicht dem ein oder anderen damit weiterhelfen. Ich hafte nicht für die Richtigkeit dieser Beiträge, da ich mich meist auf die Aussagen anderer berufe und diese nur zusammentrage. Viel Spaß :)

Freitag, 27. Dezember 2013

Okkultismus & Satanismus


Ausarbeitung über Okkultismus und Satanismus:

1. Einleitung

Fast jeder ist heutzutage schon einmal mit Okkultismus in Berührung gekommen, wenn auch mehr oder weniger bewusst. Trotzdem werden die wenigsten davon wissen, denn kaum einer betrachtet Horoskope in der Tageszeitung, kleine Kuscheltiere als Glücksbringer oder  ähnliches schon als Okkultismus.

In dieser GFS werde ich deshalb versuchen, den Okkultismus in den unterschiedlichen Formen näherzubringen und dabei auch auf Satanismus  näher eingehen, der oft mit Okkultismus in Verbindung gebracht wird, aber zum größten Teil komplett anders ist. Dazu muss ich noch erwähnen, dass manche Dinge nicht komplett bewiesen sind und man leicht Quellen findet, die Gewalt, Missbrauch etc verneinen, die Gefahren herunterspielen und Okkultismus bzw Satanismus nur positiv darstellen. Diese Ausarbeitung ist aus christlicher Sicht geschrieben, ich kann aber nicht garantieren, dass die Berichte von Aussteigern… vor Gericht bewiesen werden könnten.

            1.1 Begriffserklärung
Zum besseren Verständnis werde ich vorweg einige Begriffe erklären, die in meiner Ausarbeitung verwendet werden.
Hermetik:             Ist eine Wissenschaft, sie vereint alte,neue, magische
      und   alle anderen Wissenschaften. Der Begriff
      Hermetik kommt daher, dass sie nicht jedem zugänglich
      ist und lange verborgen war.
            Schamanismus: Eng mit der Natur verbundene Heilkünste werden
      Schamanismus genannt. Der Schamane ist nicht nur
     „Heiler“, sondern auch Priester und Totenführer. Er
     arbeitet als Arzt, bringt den Göttern Opfer und ist für
     veschiedene Totenzeremonien verantwortlich, da die
     Geisterwelt als real gesehen wird.
Kabbala:             Als Kabbala bezeichnet man eine jüdische Geheimlehre,
die helfen soll, die innere Wahrheit zu finden und die Welt     besser zu verstehen.

2. Was ist Okkultismus
                   
2.1 Definition
Der Begriff Okkultismus kommt von dem lateinischen Wort „occultus“= verborgen, geheim. Eine exakte Definition gibt es nicht, es ist ein Sammelbegriff für Übernatürliches, Geheimwissenschaften und alles, was nicht wissenschaftlich erklärbar ist. Unter anderem zum Beispiel Parapsychologie, Astrologie, Alchemie, Kabbala, Hermetik, manchmal auch Magie, Mystik, Heilkunde und schamanische Praktiken. Oft wird der Begriff Okkultismus mit Esoterik gleichgesetzt, da die Grenzen sehr verschwimmen. Esoterik hat jedoch für die meisten noch einen exklusiveren Klang, während Okkutlsmus etwas „beängstigender“ und grusliger verstanden wird. Okkultismus und Satanismus kann man aber nicht gleichsetzen, es gibt zwar einzelne Strömungen im Satanismus, die auf einem okkulten Hintergrund basieren (siehe z.B. Gnotischer Satanismus), was aber nicht heißt, dass Okkultismus automatisch satanistisch ist.

2.2 Kennzeichen
Man kann Okkultismus nicht nur einseitig als „harmlosen“ Aberglauben oder als vom Alltag weit entfernte Ritualtradition betrachten, denn beide Aspekte sind ein Teil dieses Phänomen, wenn auch der Aberglaube nicht von allen als Okkultismus anerkannt wird. Als Aberglauben bezeichnet man den Glaube an Horoskope in Zeitschriften, das Bevorzugen bestimmter Tage oder, wie oben schon genannt, Glücksbringer etc. Den durchaus gefährlicheren Teil kann man an klar sichtbaren Ritualen wie Gläserrücken, Totenbeschwörung, Pendeln, Wahrsagen, Handlesen… erkennen. Dazu gehören auch die sogenannten „Schwarzen Messen“, aber darüber später mehr. In satanistischen Gruppen sind schwarze Messen ebenfalls ein fester Bestandteil ihrer „Sekte“.

Äußere Kennzeichen können auf Beschäftigung mit Okkultismus oder Satanismus hinweisen, sind aber kein sicherer Beweis. Häufig zeichnet sich Okkultismus durch auffällig schwarze Kleidung mit für Okkultismus typischen Symbolen wie Pentagrammen, auf den Kopf gestellten Kreuzen und der Zahl des Teufels 666…. aus. Auch die Musikrichtung ist meist Metal, allerdings haben natürlich nicht alle Metal-hörer Kontakt zu entsprechenden Gruppen. Die Art der Literatur, z.B. the Satanic Bible, mit der sich diejenige Person befasst, kann einen wichtigen Hinweis liefern.
           
2.3 Beispiele
                        2.3.1 Kartenlegen
Zum Kartenlegen benötigt man ein 78Set Tarotkarten, die alle unterschiedliche Motive haben. Daraufhin werden entweder einzelne Karten oder komplexere Kartenfolgen gezogen und möglichst genau gedeutet. So versucht man, Hinweise auf seine Zukunft zu erhalten. Es gibt ein großes Angebot an professionellen Kartenlegern, es wird aber auch häufig als Hobby betrieben.

2.3.2 Pendel
Um durch Pendeln Antworten auf Ja-Nein Fragen zu bekommen, benötigt man nur ein Pendel (eine Schnur mit einem Anhänger aus z.B. Bergkristall). Dieses Pendel hält man unbewegt mit der Hand und stellt die Frage, je nach Schwingen des Pendels lautet die Antwort Ja, Nein, Vielleicht oder keine Antwort möglich. Manche ernsthafte „Pendler“ sagen auch, man soll nie seine Zukunft erfragen. Allerdings wird das Schwingen des Pendels wohl meistens durch das Unterbewusstsein hervorgerufen, wünscht man sich z.B. eine bestimmte Antwort, neigt man dazu das Pendel so zu bewegen, wenn auch nicht absichtlich. Viele Menschen nutzen dies aus und manipulieren so Leute, die zu ihnen kommen und ziehen ihnen das Geld aus der Tasche.


2.4 Warum interessieren sich Menschen für Okkultismus?
Viele Menschen, die in einem problematischen Umfeld leben oder unter schwerwiegenden Konflikten leiden, trauen den „großen Religionen“ wie dem Christentum nicht zu, ihnen zu helfen. Von den Sekten oder okkultistischen Riten erhoffen sie sich Lösungen und riskieren dabei unbeabsichtigt noch größere Probleme.  Manche sind auch nur auf Spaß aus, sie interessieren sich für dieses Thema und erwarten von den Ritualen Unterhaltung, die ja dann oft auch geboten wird. Andere suchen eine rigorose Lebensweise, zurückgezogen und enthaltsam, und auch diese finden sicherlich Gruppen, die diesen Erwartungen entsprechen. Ein „Vorteil“ des Okkultismus ist, dass er meist nicht so bindend ist wie satanistisch veranlagte Orden. Im Großteil der Fälle kann man sich ohne nennenswerte Folgen und Schwierigkeiten von dem betreffenden Umfeld wieder entfernen. Aus diesem Grund haben die Menschen weniger Scheu davor, erleben aber trotzdem das Gefühl, dazuzugehören und eingeweiht zu sein in die „Geheimnisse“ der Gruppen.

3. Satanismus
           
            3.1 Definition
Satanismus ist (in den meisten Fällen) das Gegenteil des Christentums, das haben alle satanistischen Gruppen gemeinsam. Der Name „Satan“ kommt von griech. satanas=Widersacher. Aber abgesehen davon kann man die vielen Richtungen nur schlecht zusammenfassen, denn die satanistische Szene ist sehr breit und unterschiedlich. In den einzelnen Strömungen werden aus den unterschiedlichsten anderen Religionen die Teile herausgepickt, die den Gründern zusagen, das nennt man Synkretismus. Trotz dieser Unterteilungen wird man wahrscheinlich nicht alles exakt zuordnen können. Da via Internet auch von „normalen“  Menschen alle nötigen Informationen beschafft werden können, steigt die Anzahl an Unprofessionellen, die mit Satansriten auf dem Friedhof Eindruck schinden wollen, aber als Antrieb weniger die Verehrung Satans als Missbrauch und etwas Macht über andere haben.

3.2 Strömungen
 Um trotzdem einen groben Überblick zu geben, hier einige bekanntere Strömungen:
                                                         
3.2.1 Neosatanismus:
 Als Neosatanismus bezeichnet man die Gruppen, die eher die Selbstvergöttlichung des Menschen als Ziel haben. Der Teufel spielt eine geringere Rolle, sie identifizieren sich eher mit Lucifer (ein Engel, der versucht hatte, sich Gott gleichzustellen und dafür aus dem Himmel verbannt wurde). Häufig überschätzen sich solche Leute, da sie sich selbst für potentielle Götter halten.

3.2.2 Antichristlicher Satanismus:
will sich vom Christentum deutlich unterscheiden und von seinen Wertvorstellungen abgrenzen. Im Gegensatz zum Neosatanismus glauben sie nicht an eine Vergöttlichung der Menschen, sondern glauben an eine hohe Fehlerhaftigkeit. Für diese Fehler geben sie Gott die Schuld, weil er ihrer Meinung nach zu unfähig ist, um es besser zu machen. Aus Protest gegen die Gesellschaftsordung werden einige auch kriminell, aber oft wird dieser religiöse Hintergrund nur als Vorwand für Verbrechen benutzt.

3.2.3 Rationalistischer Satanismus:
Sie sehen Satan nicht als großes Vorbild, das sie anbeten, sondern als Symbol der Abgrenzung von christlichen Traditionen und Werten. Häufig werden christliche und jüdische Traditionen ins Gegenteil verändert praktiziert.
Die C.o.S. (Church of Satan) kann man gut in diese Kategorie einteilen. Sie wurde von Anton Szander LaVey begründet. In dessen Buch „The Satanic Bible“ findet man zum Beispiel diese Aussage:

„Satan repräsentiert Rache, anstatt anderen die Wange hinzuhalten.“[1]

In der C.o.S. gibt es 5 Stufen, die man aufsteigen kann.
            1. Satanist:   Jeder Einsteiger ist am Anfang Satanist
2. Zauberer: Wenn man eine Prüfung ablegt, um zu zeigen, dass man
Die Inhalte der Satanischen Bibel versteht und verwenden
kann, darf man sich Zauberer nennen
3.Priester von Mendes: Diesen Rang können einem nicht die anderen
Mitglieder verleihen, man kann ihn nur durch „eine   
Erwählung der finsteren Mächte“ erhalten.
4. Magister:  Je nach Leistung kann man „Meister des Gewölbes“,                                    „Meister des Tempels“ oder „Großmeister“ werden.
5. Magus:      Dies ist der höchste Grad, den man erreichen kann.

3.2.4 Okkultistisch-traditioneller Satanismus:
Diese Orden erkennen das Geschichtsverständnis der Kirche an und glauben daran, dass es Gott gibt, halten ihn aber für unvollkommen und weniger mächtig als Satan. Satan ist für sie der reale Gegenspieler Gottes, der deswegen ihrem Glauben nach die Welt regieren wird. The Black Omen (T.B.O.)  sind ein Beispiel dafür.

3.2.5 Ritueller (Ordens)-satanismus:
Orden, die man hierzu zählen kann (z.B. O.T.O, ordo templis orientis), setzen sich vor allem für die Gründung neuer Orden in der ganzen Welt ein. Der O.T.O. hat beispielsweise Zentren in Italien, Finnland, den USA etc. und auch in Deutschland. Ein anderer Orden ist die Fraternitas Saturni.  Deren Regeln besagen, dass ein angemesser „Tempel“ aus 3 Räumen bestehen muss:

 - ein Versammlungsraum, in dem man vor den Zeremonien locker plaudern
   kann
 - ein Raum, in dem man sich unter absolutem Schweigen umzieht und
   vorbereitet
 - schlussendlich einen „inneren Tempel“, in dem sich die Rituale und ähnliches
   abspielen.
(wie weiter unten genannt, ist in der Fraternitas Saturni für Neueinsteiger der  Gnotische Satanismus üblich.) In der Fraternitas Saturni kann man bis zu 33 Initiationsgrade durchlaufen.

3.2.6 Gnotischer Satanismus:
Diese Richtung des Satanismus besitzt einen okkulten Hintergrund, Satan wird oft in Mysterienspielen und anderen Ritualen dargestellt. Oft ist das allerdings nur eine Art „Einweihung“, auf die dann Luciferianismus folgt. Dies ist z.B. bei den Freimaurern oder in der Fraternitas Saturni der Fall.

3.2.7 Acid-Satanismus:
Hierbei werden unter Drogeneinfluss satanistische Rituale vollzogen, sehr häufig kommt es auch zu Missbrauch. Das Ganze ist meistens aber weniger organisiert und nicht unbedingt regelmäßig, da es um die Riten an sich geht und nicht um ein organisierte Verehrung Satans.
                       
3.2.8 Privatsatanismus
Dies betreiben einzelne Personen, die sich dafür interessieren und damit beschäftigen, aber keiner fest organisierten Gruppe beitreten wollen. Ihre Informationen holen sie aus dem Internet oder stöbern in Bibliotheken nach Wissenswertem. Durch das jedem zugängliche Internet können sie sich in Chats o.ä. mit Gleichgesinnten austauschen und neue Ideen sammeln.


3.3 Aleister Crowley
Viele aus der satanistischen Szene sehen Aleister Crowley als den Gründer des modernen Satanismus. Er ist am 12.10.1875 in England geboren und hat sich schon als Jugendlicher für Paranormales interessiert. Seine Eltern gehörten der Plymouth Brethren, einer konservativen Gruppe von Evangelischen an. Ab 1895 hat er Orientalistik und Geisteswissenschaften studiert. Im April 1904 hat er (nach eigenen Angaben) eine Vision von einem „Geisteswesen“ namens Aiwass gehabt, das ihm das Buch „Liber al vel Legis“ ,also das Buch des Gesetzes offenbarte. Ein sehr bekanntes und häufig verwendetes Zitat daraus:
„Do what thou wilt, shall be the whole law!“ [2]
d.h. Tu was du willst, dies sei das ganze Gesetz.

Später nannte er sich auch „the beast 666“. Die Zahl 666 ist, wie oben schon genannt die Zahl des Teufels.
1907 gründete er seinen ersten Orden „Argentum Astrum“, um eben diese Thelema-Lehre (griech. Thelema=Wille) weiterzugeben. Aber schon schnell wird das Ganze immer brutaler, wie man in dem oben schon genannten Buch im 3. Kapitel  Vers 24-26 sehen kann: 

24. Das beste Blut ist das des Mondes, monatlich, dann das frische Blut eines Kindes oder Tropfen vom Messopfer des Himmels, dann das von Feinden, dann das des Priesters oder der Anbeter, schließlich das irgendeines Tieres, gleich von welchem
25. Dies erhitze: Daraus mache Kuchen und iss sie für mich. Dies hat noch einen anderen Nutzen, es soll vor mich hingelegt und, durch die Düfte eures Gebetes gestärkt, aufbewahrt werden: Es soll gleichsam voller Käfer werden und kriechenden Dingen, mir heilig.[3]


1912 trat er dann O.T.O, dem „ordo templis orientis“ und stieg innerhalb von 10 Jahren zu dessen Leiter auf. Das war für ihn wohl der Anfang vom Ende, da ihn sein hoher Drogenkonsum finanziell und gesundheitlich stark schädigte. Crowleys Lehren waren großteils sozialdarwinistisch, d.h. die Starken überleben und haben das Recht dazu, wogegen die, die dazu zu schwach sind, einfach „Pech gehabt haben“. In sozialdarwinistischen Gruppen wird Mitleid und Rücksicht verachtet, nur der Stärkere setzt sich durch.




4. Die schwarze Messe

Die schwarze Messe ist –simpel ausgedrückt–  das Gegenteil der katholischen Messe. Als Altar ist eine nackte Frau üblich, die anderen Teilnehmer tragen alle schwarze Roben. Statt weißer werden schwarze Kerzen verwendet und oft Parodien christlicher Liturgien gesprochen, und das ganze mit verschiedenen typischen Symbolen, wie auf dem Kopf stehenden Kreuzen, Pentagrammen u.ä. ergänzt. Schwarze Messen können mehr oder weniger brutal und sexualpraktisch orientiert sein.

5.Folgen von Okkultismus und Satanismus

 Mitglieder solcher Gemeinschaften (vor allem im Satanismus) werden gegenüber anderen rücksichtsloser und sehen nur noch auf ihren eigenen Nutzen, da dies häufig als richtig und normal verstanden wird. Dadurch entstehen in noch vorhandenen Freundschaften und anderen Bekanntschaften erhebliche Spannungen oder Brüche, was die Bindungen an die Gruppe noch verstärkt.  Immer wieder gibt es Leute, die aus solchen Orden aussteigen wollen. In nicht wenigen Fällen ist es sehr schwer, sich von der Gruppe zu lösen, einerseits weil Leiter potentielle Aussteiger bedrohen (z.B. The Black Omen), weil sie Mitglieder oft finanziell sehr eng an den Orden binden und der Kontakt zu alten Freunden/Familien, wenn überhaupt erlaubt, mit der Zeit abbricht. Auch psychisch entsteht leicht eine gewisse Abhängigkeit, zuerst ist man neugierig auf etwas Neues, fasziniert von dem Unbekannten, was einem nähergebracht wird. Mit der Zeit fängt man an, das Denken und Handeln der Sekte/des Ordens zu verinnerlichen und entwickelt eine Skepsis und evtl. Abneigung gegen Außenstehende. Schließlich betrachtet man alles von der jeweiligen Gruppe ausgehendes als richtig und bezweifelt es nicht mehr, die Basis für das Denken sind nicht mehr die Werte und Normen der Gesellschaft, sondern der Gruppe. Okkultismus ist aber häufig um einiges harmloser, die oben genannten Fälle können zwar vorkommen, aber oft sind das nur Privatgruppen von Freunden oder ähnliches, von denen man sich (fast) problemlos lösen kann. Ein Besuch bei einer Wahrsagerin/Kartenlegerin etc hat natürlich kaum Auswirkungen. Um sich bewusst zu machen, was das für einzelne Personen bedeuten kann, hier eine Zusammenfassung der Erlebnisse einer Familie, über die auch eine Reportage gedreht wurde:

„Die Familie ist 2000 aus Europa umgezogen. Auf ihrer neuen Schule hatte die ältere Tochter (7 Jahre alt) oft Probleme mit einer Mitschülerin. Im März 2001 kam sie nach einem Fest, das sie mit Freunden besucht hatte, in einem schrecklichem Zustand nach Hause. Mit der Zeit erzählte sie bruchstückhaft was passiert sei.  In der Schule war sie an einigen Tagen von der Lehrerin und deren Tochter, mit der sie ja schon länger Probleme hatte, angefasst worden war. Davor hatte sie von jener Lehrerin auch Ohrfeigen erhalten. An dem Tag des Festes war eine „Party“ gefeiert worden, bei der auch ein kleines Kind geopfert wurde. Als die Familie mit der deutschen Botschaft Kontakt aufnahm und Nachforschungen anstellte, wurden der Familie über Telefonanrufe bei der deutschen Botschaft Morddrohungen übermittelt. Die Familie floh daraufhin aus dem Land, konnte aber ihren Besitz nicht mitnehmen.“[4]  Das ganze ist allerdings nicht bewiesen und das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt, aber ich denke, man kann sich so eine grobe Vorstellung bilden. Denn selbst wenn dieser Fall nicht real passiert ist, so gibt es doch andere, die nicht erfunden sind.

Ein weiteres Beispiel ist Michael D. Eschner, der Kopf des Ordens Argentum Astrum war. Er wurde angeklagt wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und schwerer Körperverletzung.

6. Schluss

Gegen solche Phänomen kann und sollte weiterhin gekämpft werden. Durch Aufklärung über das Christentum und die Gefahren anderer Sekten und Orden können viele Entscheidungen beeinflusst werden. Auch durch genügend professionelle Hilfsmöglichkeiten für Mitglieder, Aussteiger und Eltern/Freunden.. die den Verdacht auf Kontakt mit Satanismus und Okkultismus hegen, kann vielen geholfen werden. Zu oft kommt es in Fällen von Missbrauch vor Gericht nicht zur Anklage aufgrund mangelnder Beweise und viele Orden streiten es ab, Gewalt zu verherrlichen oder sexualpraktisch orientiert zu sein.  Andere differenzieren sich von Missbrauch, Mord und brutalen Ritualen, da das nur „Möchtegern-Satanisten“ wären. Wahre Satanisten würden ohne so etwas auskommen.

Um sich in dieses vielseitige Thema richtig einzuarbeiten, müsste man viel Zeit und Kraft aufbringen und selber mit Aussteigern, Fachleuten und Satanisten sprechen.  Das war mir leider nicht möglich, aber ich hoffe, dass diese Ausarbeitung doch eine Vorstellung von Okkultismus und Satanismus ermöglicht und hoffentlich weiteres Interesse weckt.


 Auch hier möchte ich darauf hinweisen, dass ich nur Infomationen aus Büchern und Internetseiten zusammengefasst habe und daher nicht für die Richtigkeit garantieren kann.

7. Literaturverzeichnis


Bücher:
Stanford, Peter; Der Teufel: eine Biographie; Insel Verlag; Frankfurt am Main und Leipzig; 2000

Schulze-Berndt, Hermann; Basiswissen: Sekte, Kulte, Weltanschauungen; Gütersloher Verlagshaus; Gütersloh;  2003

Christiansen, Ingolf; Satanismus: Faszination des Bösen; Gütersloher Verlagshaus; Gütersloh; 2000

Fromm, Rainer; Satanismus in Deutschland: Zwischen Kult und Gewalt; Olzog  Verlag Gmbh; München; 2003

Internetadressen:




[1]  Szander LaVey: the Satanic Bible, S.25 5.
[2] Aleister Crowley, Liber al vel legis,I-40
[3] Aleister Crowley, Liber al vel legis, III.-24-25
[4] Rainer Fromm, Satanismus in Deutschland, S. 234

Sonntag, 22. Dezember 2013

Scientology



Scientology       

Sie wollen mehr über ihre Persönlichkeit herausfinden?
Sie wollen entdecken, welche unentdeckten Stärken in ihnen schlummern?

Dann machen sie den Oxford Capacity Analysis Test, und finden sie mehr über sich heraus, als sie sich vorstellen können.

1.      Machen Sie gedankenlose Bemerkungen oder    Anschuldigungen, die Ihnen später leid tun?  
                           
2.      Wenn andere aus der Fassung geraten, bleiben Sie dann ziemlich ruhig?
                  
3.      Blättern Sie einfach zum Vergnügen in Eisenbahnfahrplänen, Telefonbüchern oder Wörterbüchern?      
                                     
4.      Bekommen Sie manchmal ein Zucken in Ihren Muskeln, auch wenn es keinen ersichtlichen Grund dafür gibt?     
                  
5.      Wären Sie lieber in einer Stellung, in der Sie nicht die Verantwortung tragen, Entscheidungen fällen zu müssen?
                                              
6.      Ist Ihre Stimme eher gleichbleibend als abwechslungsreich im Tonfall?  
                  
7.      Überlassen Sie es normalerweise der anderen Person, die Unterhaltung zu beginnen?
                  
8.      Sind Sie ohne weiteres an der Unterhaltung anderer Leute interessiert?

9.      Sind Sie normalerweise über die Notwendigkeit, Ihre Gesundheit zu schützen, besorgt?

„Sie beginnen ein Abenteuer. Behandeln sie es als Abenteuer. Und sie mögen nie wieder derselbe sein!“[1]
1. Einleitung

Wer sich jetzt schon gewundert hat: Nein, das ist natürlich keine Werbebroschüre für Scientology.

Doch so oder so ähnlich wie auf dem Deckblatt könnte der erste Kontakt mit Scientology aussehen. Klingt ziemlich verlockend und interessant, nicht? Seine Grenzen überwinden, schlechte Eigenschaften ablegen, Karriere machen. Das dürfte so ziemlich jeden Normalbürger ansprechen.

Aber hinter der so vielversprechenden Fassade verbirgt sich eine längst nicht so harmlose Gruppe. Angefangen hat alles mit einem Buch namens „Dianetik“ von dem Science-fiction Autor L. Ron Hubbards. Aber bevor wir uns näher mit Hubbard und seinen Büchern beschäftigen, eine viel wichtigere Frage für alle, die noch nicht wissen, was Scientology überhaupt ist.

2. Hauptteil

1. Was ist Scientology?
Scientology bezeichnet sich selbst als Religion, aber in Deutschland und den meisten anderen wurde sie nicht anerkannt, sondern wird als Wirtschaftkonzern bezeichnet, da die Organisation ein starkes Streben nach Profit aufweist und an keinen Gott glaubt.
Eine meiner Meinung nach sehr treffende Definition: Ein multinationaler Konzern zur Vermarktung einer Psychotechnik

Zuerst „forschte“ Hubbard auf dem Gebiet Dianetik, dann entwickelte er Scientology. Dieser Name kommt von dem lat. Wort „scire“=wissen und griech. „logos“=Wissen.

Scientology hat in vielen Städten „orgs“, d.h. Zentren, in Stuttgart, Berlin, Hamburg, Düsseldorf und weitere, dasselbe natürlich auch in anderen Ländern. Exakte Zahlen von aktiven Mitgliedern habe ich nicht gefunden, die Angaben schwanken zwischen 5000-12000 in Deutschland, weltweit ca.

Die Grundlage von Scientologys Lehre basiert darauf, dass jeder Mensch 2 Arten von Geist hat:

Den analytischen und den reaktiven Geist.

In der Tabelle werde ich die Eigenschaften der beiden (nach der Lehre von Scientology) vergleichen.

Analytischer Geist
Reaktiver Geist
-ist rational
-steuert die komplette
 Wahrnehmung
-besitzt eine Datenbank mit
 ALLEN Erinnerungen
-kann theoretisch alle
 Probleme lösen
-ähnelt einem perfekten
 Computer
-macht nur Fehler, wenn die Daten
 falsch sind
-nimmt das musikalisches
 Gehör
-erzeugt Stottern,
 Psychosen, Neurosen,
 Zwänge Verdrängung
-speichert nur negative
 Erinnerungen
-behindert den
 analytischen Geist


Diese vom reaktiven Geist gespeicherten negativen Erinnerungen nennen Scientologen Engramme. Sie müssen beseitigt werden, damit die Menschen den Analytischen Geist nutzen können, das ist aber nur durch Auditing möglich. Dabei wird ein Gerät namens E-meter (Elektropsychometer) benutzt, es ähnelt einem Lügendetektor.

2. Auditing:
Beim Auditing hält die Person die Endstücke des E-meters in der Hand, der Auditor sitzt vor diesem Gerät und beobachtet, wie die daran angebrachte Nadel ausschlägt. Dann stellt er verschiedene Fragen, die den Teilnehmenden zu negativen, länger zurückliegenden Ereignissen versetzen, erinnert sich derjenige an eine bestimmtes Erlebnis, werden vom Auditor alle Details genaustens erfragt. Oft entsteht dabei ein mehr oder weniger starker Trancezustand. Wurde die Situation noch einmal durchlebt, zählt sie als „gelöscht“ und erst wenn alle Engramme gelöscht sind, ist eine Person clear.
Weiterhin wird man - sobald der Status „Clear“ erreicht wurde – angeblich nie mehr krank, da alle Krankheiten psychischen Ursprungs sind. Man vermutet, dass viele Todesfälle von Scientologen, die auf eine Krankheit zurückzuführen sind, durch eine richtige Behandlung von professionellen Medizinern verhindert werden könnten.

Durch das E-meter kann während dem Auditing die Reaktionen gemessen werden oder bei einzelnen Fragen die Richtigkeit der Antwort überprüfen.  

3. Das E-meter:
Dieses E-meter zeigt den Hautleitwert, also die  Hautoberflächenspannung der Hände an. Dadurch können die Auditoren bei verschiedenen Fragen die psychische Reaktion feststellen, um neue Engramme zu finden. Dieses Gerät ist allerdings nicht wirklich professionell, denn an den Händen verändert sich der Druck, mit dem die Geräte gehalten werden, was die Ergebnisse verfälscht und die Bewegung der Nadel, die den Hautleitwert anzeigt, wird nur beobachtet und durch Notizen festgehalten.

4. Dynamiken:
Anfangs ist die Motivation, Scientologe zu werden, für die meisten die eigene Person. Denn jeder wünscht sich doch, seine Probleme loszuwerden und Erfolge im Leben zu haben. In den ersten Kursen lernt man bereits 2 der 8 von Scientology definierten Dynamiken. Die Dynamiken sind sozusagen die Gruppen von Lebewesen, denen man durch die „TECH“, Technologie von Scientology mit der Zeit helfen will, zu überleben.

1. Die einzelne Person selbst
2. Familie, Ehe,
3. Gruppendynamik (durch die „Tech“ eine funktionierende
    Gruppe erschaffen)
4. Die Gattung Menschheit
5. Pflanzen, Tiere
6. physikalisches Universum (MEST)
7. Der Thetan als Lebensursprung
8. Beim Erreichen der 8. Dynamik soll sich ein Drang nach dem
    Dasein als Unendlichkeit einstelle, dies kann allerdings erst
    erkannt werden, wenn man die 7. Dynamik abgeschlossen
    hat

5. Tonskala:
In der Scientology gibt es auch etwas anderes namens „Tonskala
Anhand dieser Tonskala soll jeder menschliche Reaktionen einstufen können. Hat jemand z.B den Skalawert 0.03, wird er als nutzlos eingestuft. Bei einem Wert von 0.3 zählt man als unwürdig und bei 1,1 wird der Person eine versteckte Feindseligkeit zugeschrieben. Der Idealwert ist ein Wert von 40, der, der diese Stufe erreicht, soll heiter und gelassen sein.

Oft werden damit auch verschiedene Eigenschaften verbunden, den „versteckt Feindseligen“ wird z.B. eine häufigere Homosexualität nachgesagt.


Hat man einmal mit der Belegung verschiedener Kurse begonnen, hört das kaum mehr auf. Ein Kurs nach dem anderen, um immer besser, immer freier zu werden. Dafür ist man schließlich auch bereit, Unmengen an Geld zu bezahlen, ja sogar Kredite aufzunehmen. Doch auch für die, die finanziell schwächer sind, hat Scientology eine Lösung: Wenn man eine Arbeit innerhalb der Organisation annimmt, werden einem als Gegenleistung Auditings und Kurse angeboten.


Dass für Hubbard seine „Religion“ eher eine Geldquelle ist, sieht man an diesen 2 Sätzen:

„Mach Geld, mach mehr Geld, mach dass andere Menschen machen.“[2] 

„Das Durchführen von Tests bewegt sich aus dem psychologischem Bereich hinaus und in die Vorhersage der Zukunft. Wir werden den Aberglauben der Menschen an Voraussetzungen voll ausnutzen.“[3]

6. Fremdsprache:
In Scientology wird auch eine eigene „Fremdsprache“ verwendet, in denen viele uns geläufige Wörter umdefiniert werden. Einer der wichtigsten Leitsätze Hubbards lautet: „Gehe nie über ein unverstandenes Wort hinweg.“ Oft werden stundenlang Wörter umdefiniert und „verstanden“. Wörter gelten allerdings erst dann als verstanden, wenn man sie ohne Zögern definieren kann. Wird diese Voraussetzung bei einem Wort im Text nicht erfüllt, muss der ganze Text noch einmal von vorne durchgearbeitet werden, da das Missverständnis eines einzelnes Wortes angeblich das Missverständnis des ganzen Textes verursacht.


7. Scientology-eine Elitegruppe:
In der Organisation Scientology herrscht ein striktes Kontrollsystem. Jedes Mitglied ist verpflichtet, sog. „Knowledge-reports“ d.h. Wissensberichte über andere zu schreiben, wenn Fehler oder Zweifel bemerkt werden. Dadurch herrscht ständige Kontrolle, jeder gegen jeden. Auch der Konkurrenzdruck ist sehr hoch, denn über jeden existieren Statistiken. Scientology erwartet von jedem eine täglich steigende Statistiken. Schon bei gleichbleibender Leistung wird das als zu niedrig angesehen. Denn Rückschläge entstehen angeblich nur durch Zweifel, durch Fehler, wenn man richtig an sich arbeitet, steigt die Leistung automatisch. Dass die immer weitergehende Steigung der Leistung auf Dauer beinahe unmöglich ist, wird außer Acht gelassen.

Alle, die gegen Scientology denken oder handeln, werden als Unterdrücker angesehen. Es gibt spezielle Kurse, die helfen sollen, solche Widersacher schnell zu erkennen. Sie werden als rechtlos betrachtet, d.h. nach scientologischem Recht ist es keine Straftat, sie schadlos zu machen.

8. Dead-Agenting:
Da es oft genug zu Anklagen und Vorwürfen, z.B. Rückzahlungsforderungen von Aussteigern kommt, soll jedes Mitglied von Scientology über eine „Dead-Agenting Mappe verfügen. Diese Mappe enthält genügend Material, um sich gegen Anschuldigungen zu wehren. Auch für so etwas gibt es Kurse, um die Vorgehensweise in einem solchen Fall zu verinnerlichen.

9. Prominente Scientologen:
„Wie tarnt man Teufelchen als Engelchen? Nun, man nimmt Götzen als Glamour, einen goldglitzernden Stern der Highsociety, einen Star, der beliebt, ja anbetungswürdig ist, und überträgt dessen Glorienschein auf Scientology“ [4]
Um neue Leute zu gewinnen und ihr Image zu verbessern, gibt es prominente Mitglieder, die teils auch Sprecherrollen übernehmen. Oft wollen die Leute das nicht wahrhaben, sieht man aber als Beispiel Tom Cruise an, erkennt man diesen Effekt. Bei jedem neuen Film entsteht indirekt eine Werbung für Scientology. Auch andere, von denen man es vielleicht noch gar nicht gewusst hat, gehören aktiv Scientology an:
John Travolta, Priscilla Presley, Chick Corea.
Alle diese berühmten „Sternchen“ werden in der Organisation ausgebildet und sind gern gesehene Mitglieder, vorausgesetzt sie sind linientreu (d.h. sie befolgen die Anweisungen und zweifeln nicht) und machen in ihrem Bereich Werbung.

10. Soziales Engagement:
Auch in anderen Bereichen engagiert sich Scientology. Dafür wurden verschiedene Gruppen gegründet, die bei ihren Angeboten natürlich immer potentielle Scientologen ansprechen und anwerben sollen. Hier werde ich einige Beispiele vorstellen:

     10.1 NARCANON:
Der globale Drogenmissbrauch hat zu etwas geführt, was als eine Welt beschrieben werden könnte, die in Blut und menschlichem Elend schwimmt.
Als Antwort darauf gibt es Narconon (was „keine Drogen“ bedeutet), das Drogenrehabilitations- und -präventionsprogramm, das im Jahr 1966 gegründet wurde und auf den Entdeckungen von L. Ron Hubbard basiert.

Das Narconon Programm richtet sich nicht nur an die geistige und körperliche Entkräftung, die durch Drogenmissbrauch herbeigeführt wird, sondern auch an die Gründe, aus denen eine Person überhaupt erst zu Drogen gegriffen hat.

Daher ist die Erfolgsrate von Narconon nicht einfach nur die höchste auf der Welt – sie ist vier Mal besser als internationale Durchschnittswerte.

Da jedoch Drogenmissbrauch gegenwärtig weltweit 200 Millionen Menschen betrifft, muss Prävention Teil des Kampfs gegen Drogen sein. Zu diesem Zweck führen Absolventen des Narconon Programms und Helfer eines der wirksamsten Programme zur Aufklärung über Drogen durch, die es auf der Welt gibt. Bis heute wurden dadurch 17 Millionen jungen Menschen die Fakten über Drogenmissbrauch zur Verfügung gestellt.

Scientologen halfen, die Schaffung von Narconon Arrowhead zu sponsern. Es wurde im Jahr 2001 etabliert und ist die Haupteinrichtung des Narconon Verbunds. Es befindet sich inmitten von 87 Hektar Waldland unweit des Ufers des Eufaula-Sees im südöstlichen Oklahoma. Abgesehen davon, dass es die weltgrößte Einrichtung seiner Art ist, dient Narconon Arrowhead auch als internationales Ausbildungszentrum für Rehabilitations-Spezialisten. Seit seiner Eröffnung wurde dort Fachleuten aus 13 Ländern und 43 US-Bundesstaaten praktische Ausbildung geboten.

Heute umfasst der Narconon-Drogenrehabilitations- und -präventionsverbund mehr als 180 Zentren und Gruppen in 47 Ländern – doppelt so viele wie ein Jahrzehnt zuvor.[5]
Narcanon ist die Mutterorganisation von Criminon.
Die Organisation soll aber gar nicht das Recht haben, Drogenentzug durchzuführen, da sie nicht über die notwendigen Ärzte verfügt. Im Vertrag&der Werbung ist nur von Selbsthilfe zur Selbsthilfe die Rede.

     10.2 CRIMINON (=ohne Kriminalität):
Das Criminon-Programm wird in mehr als 2100 Strafanstalten in etwa 38 Nationen genutzt. Criminon, das sich größtenteils auf ehrenamtliche Helfer stützt, bildet auch Gefängnispersonal für die Durchführung von Rehabilitierungsprogrammen vor Ort aus. Außerdem bietet Criminon seine Dienste Polizeidezernaten, Jugendanstalten und Einrichtungen für Verbrechensprävention, um eine Welt ohne Verbrechen hervorzubringen.


Polizeibeamte in Mexicali, Mexiko, machen Ausbildung in Bezug auf den Weg zum Glücklichsein, ein auf gesundem Menschenverstand beruhender Moralkodex, welcher den Kern des Programms bildet.

In indonesischen Strafanstalten fiel die Rückfallquote aufgrund der Durchführung des Criminon-Programms auf weniger als 2 Prozent.

 L. Ron Hubbard entdeckte, dass der Schlüssel zu wahrer Rehabilitierung die Wiederherstellung der Selbstachtung eines Individuums ist. Um Häftlingen beizustehen, genau das zu tun, lernen Criminon-Studenten Regeln aus dem Weg zum Glücklichsein und wenden sie an.

In Taiwan ist die wachsende Anzahl an Gefängnisinsassen – wie auch im Rest der Welt – auf mit Drogen in Verbindung stehende Vergehen zurückzuführen. Aus diesem Grund umfasst das Criminon-Programm eine Komponente der Drogenaufklärung, womit Häftlingen geholfen wird, Abhängigkeit zu verstehen und zu überwinden.

Criminon ist in mehr als 50 südafrikanischen Einrichtungen aktiv, angefangen bei Jugendzentren bis hin zu Hochsicherheitsgefängnissen.[6]

Das sagt Scientology über Criminon. 
Laut ihnen hat Criminon nichts mit der „Religion“ Scientologys zu tun. 

In diesen Rehabilitionszentren wird aber dennoch mit der Literatur und den Lehren Hubbards gearbeitet.

     10.3 ZIEL (Zentrum für individuelles und effektives Lernen):
Dieser Titel klingt ansprechend, schon da es in Deutschland nicht wenige besorgte Eltern gibt, die ihre Sprösslinge bei schulischen Leistungen fördern wollen. ZIEL bietet auch Nachhilfe in allen Fächern an und gründet scientologische Schulen in veschiedenen Ländern, z.B Dänemark.
Der Kursschwerpunkt bei dessen Angeboten liegt hauptsächlich wieder einmal bei „Wortverstehen.“
Hat man einen solchen Kurs erfolgreich belegt, erhält man ein Diplom für ein Jahr. Erst wenn man nach diesem Jahr das Gelernte immer noch aktiv anwendet, wird man erneut belobigt. Dies hat einen extremen Ansporn zur Folge, der zur Belegung weiterer Kurse und anderen Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen von Scientology anregt.

     10.4 ABLE (Association for better living and education):
Im Rahmen dieser Organisation soll “den Menschen der Spaß am Lernen zurückgegeben werden und sie vernünftig und reif genug machen, um richtig zu leben.

11. Die Sea-org:
Die Sea-org ist eine Elite-Abteilung, in die die meisten Scientologen gerne hineinwollen oder zumindest ihre Kinder dort hinschicken. Um dort aufgenommen zu werden, muss man an einem Aufnahmeprogramm teilnehmen (EPF= Estate Project Force).
Ganz an Anfang muss jeder auch einen Sec-check (security-checks) ablegen, indem man sämtliche Namen und Adressen von Freunden angibt.

In der Sea-org gibt es 6-9 Bett-zimmer, das Bad/WC ist auf dem Gang, jede Person hat einen eigenen Schrank und alle tragen die Eliteuniform, einen blauen Overall. Auch hier übt Scientology eine extreme Kontrolle des persönlichen Besitzes und aller Handlungen aus.
Die Leute haben dort kaum Freizeit, entweder studiert man stundenlang alle möglichen Schriften von Hubbard oder muss schwere körperliche Arbeit leisten. Extremer Schlafmangel ist dort keine Seltenheit. Auch Kinder oder Kranke arbeiten dort sehr hart und lange. Ärztliche Hilfe wird dort nicht geleistet, Kranke werden nur isoliert und mit den üblichen Heilmethoden (Vitamine über Vitamine und das Studium von Hubbards Lehren) behandelt.

Angefangen hat Hubbard mit der Sea-org, als die Situation in England sich verschärfte und er Probleme mit der Regierung bekam. Sie bestand aus mehreren großen Schiffen, die laut L. Ron Hubbard Scientology bewahren sollten und so zur Weltrettung beitragen können. Mitte der 70er zog die Sea-org erstmals aufs Land nach Clearwater in Florida um.
Auch in dieser Elite-„schule“ gibt es einen engeren Kreis, die absolute Elite. Sie dient als Anreiz, immer mehr zu arbeiten, denn jeder will zu ihnen gehören. Sie müssen mit hohem Respekt behandelt werden, dürfen nicht angesprochen werden, wenn sie nicht das Gespräch beginnen und leben abgetrennt von den anderen.

12. Der Run-down:
Jeder, der bei Scientology mitarbeitet oder Kurse besucht, wird früher oder später auf das Reinigungsprogramm stoßen. Dieses Reinigungsprogramm soll die Menschen von Giften befreien und widerstandsfähiger machen, sogar gegen Atomstrahlen soll man danach immun sein. Der sog. „Run-down“ besteht aus hohen Dosen an Vitamintabletten, Joggen und stundenlangen Saunabesuchen. Durch die extreme Vitamineinnahme entstehen oft gesundheitliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit etc., doch statt das Programm abzubrechen oder einen Arzt aufzusuchen, soll das Programm weiter fortgesetzt werden. Die Beschwerden würden wieder verschwinden, so die Meinung der Scientologen. Schwangere Frauen und kleine Kinder sind von der Reinigung solange ausgenommen, bis sie körperlich dazu bereit sind.
Durch diese 3 Dinge soll der Körper komplett von Drogen entgiftet werden. Ja, jetzt denkt man, die wenigsten der Teilnehmer werden wohl Kokain, Heroin o.ä. nehmen, wofür dann die Mühe? Aber von der Organisation werden auch Medikamente jeder Art zu den Drogen gerechnet. Deshalb werden auch regelmäßige Medikamenteneinnahmen von z.B. Epileptikern spätestens während dem Reinigungsprogramm abgesetzt.


13. Schwangere Frauen in Scientology:
Schwangere Frauen sollen besonders häufig an Auditings teilnehmen, damit alle Engramme des Kindes und die der Mutter im Mutterleib und während der Geburt gelöscht werden und dem Kind, das ja quasi der Thetan eines verstorbenen Scientologen in einem neuen Körper ist, eine möglichst problemfreie Ankunft ermöglicht wird. Aus demselben Grund soll die Geburt in aller Stille stattfinden.  

14. Kindheit in Scientology:
Kinder werden in Scientology nicht als Kinder gesehen, sondern als kleine Erwachsene in einem noch nicht ausgewachsenen Körper:

„Ein Kind ist nicht eine besondere Art von Tier, die sich vom Menschen unterscheidet. Ein Kind ist ein Mann oder eine Frau, der oder die nur noch nicht zur vollen Größe herangewachsen ist. Jedes Gesetz, das für das Verhalten von Männern und Frauen gilt, gilt auch für Kinder.[7]

 Schon ab dem Alter von 4 Jahren werden Kinder auditiert, ohne Eltern, alleine mit dem Auditor. Auch während der Arbeits- bzw. Auditingzeit der Eltern befinden sich die Kinder in scientologischer Betreuung. Die Räume, in denen sich die Kinder aufhalten, sind oft heruntergekommen, verschmutzt und es ist kein Spielzeug vorhanden. Der Traum der meisten aktiven Mitgliedern ist es, ihre Kinder in der Sea-org „erziehen“ zu lassen.
Die Kinder werden schon von frühester Kindheit an in das Denken der Organisation eingeführt. Sie lernen die oben genannte „Fremdsprache“ von Scientology, in der viele uns allen geläufige Wörter umdefiniert werden und verinnerlichen das Denken und die Lehren des Gründers Hubbard.
Auch an den „Kom-kursen“, die es ebenfalls bei Erwachsenen gibt, nehmen junge Mitglieder teil. 

15.Kommunikationskurse:
Diese Kurse sind oft das Lockmittel, da sie bei Schüchternheit und Problemen in der Kommunikation mit anderen helfen sollen. Mit ihrer Hilfe lernt man, andere Menschen zu kontrollieren und zu beeinflussen – eine nicht zu verharmlosende Fähigkeit.

In diesen Einsteigerkursen werden verschiedene Übungen praktiziert, wie z.B. dem Gegenüber stumm in die Augen zu schauen oder durch immer wiederholendes Fragen den verschlossen Partner zu zermürben und zum Antworten zu bringen. Es gibt Berichte von Teilnehmern, die diese Übungen mit Kindern als Partner gemacht haben, und sie beschreiben den fertigen Zustand von Kindern in dieser Situation. 

16. Quellenverzeichnis

Bücher:
Hemminger, Hansjörg; Scientology: Der Kult der Macht; Quell Verlag; Stuttgart; 1997

Herrmann, Jörg; Mission mit allen Mitteln: Der Scientology-Konzern auf Seelenfang; Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH; Hamburg; 1992

Hruby, Ilse; Meine Ehe mit einem Scientologen; Gütersloher Verlagshaus; 2000

Caberta, Ursula; Schwarzbuch Scientology; Gütersloher Verlagshaus; Gütersloh; 2007 (2. Auflage)

Caberta, Ursula; Kindheit bei Scientology: VERBOTEN!; Gütersloher Verlagshaus; 2008

Internetadressen:
http://www.ingo-heinemann.de/Caberta-Kindheit-bei-Scientology-verboten-2008-Titel.jpg


[1] L. Ron Hubbard, Dianetik: Die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit, Kopenhagen, 1984
[2] L. Ron Hubbard , HCOPI, 9.3.72
[3] L. Ron Hubbard, HCO PL. New Testing Promotion Section, 28.10.1960
[4] Ursula Caberta; Gunther Träger: Scienology greift an”; Düsseldorf, 1997, S. 121
[5] www.scientology.de
[6] www.scientology.de
[7] L.Ron Hubbard, Kinder-Dianetik, New Era Publications 1983, S.2